Eine Schatzinsel

Die einzigartige Insel Kihnu freut sich zu jeder Jahreszeit über Gäste.

Lebhafte Frauen in traditionell längsgestreiften farbigen Röcken und rotbunten Kopftüchern, alte Mütterchen, Stricknadeln unentwegt in den Händen, geschäftige Fischer am Hafen, die melodisch klingende Sprache und die dörflichen Tanzvergnügen - all das wirkt auf die Gäste wie ein kleines Wunder, gehört aber zum alltäglichen, in natürlicher Weise mit Traditionen verbundenen Leben der Ansässigen.

Kihnu, eine Schatzinsel, empfängt gern Abenteurer, die sich für die faszinierende Geschichte der Insel interessieren und Zugang zu den geheimnisvollen kulturellen und künstlerischen Schätzen suchen.

Die Gäste werden bei der Ankunft am Hafen von Reiseführern begrüßt. Eine Inselrundfahrt nach altertümlicher Art mit dem Kastenwagen ist wie ein schneller Kurs, um den allerersten Eindruck zu gewinnen: wo gibt es etwas Sehenswertes, oder wo lohnt es, sich etwas länger aufzuhalten. Mit etwas Glück können sie vielleicht auf ein Motorrad mit Beiwagen stoßen - auch eine altertümliche Rarität, die auf Kihnu immer noch vorhanden ist.

Auf dem Hafenmarkt können Interessierte ihre ersten Einkäufe machen, etwas von den örtlichen Handarbeiten erwerben oder von den lokalen Spezialitäten probieren.

Diejenigen, die die Spitze des erneuerten Leuchtturms erklommen haben, werden mit einem wunderbaren Ausblick auf das Meer, die Insel und ihre Holme belohnt. Schöne Bauernhöfe, errichtet mit Fleiβ und Pfiffigkeit, liegen inmitten des Ackerlands und der Kiefernwälder. 

Kihnu Reesuratas („Reiserad“) – so heiβt die 23 km lange Tour, die Ihnen eine eingehendere Vorstellung von den insgesamt vier auf der Insel gelegenen Dörfern vermittelt, von der Natur, den Sehenswürdigkeiten und den Bewohnern der Insel. So, Schritt für Schritt, entdecken Sie dieses Landfleckchen inmitten des Meeres.

So bietet das Kihnu-Museum im alten Schulhaus von Linaküla faszinierende Ausstellungen über Sitten und Gebräuche sowie über das Leben des berühmten Kapitäns Kihnu Jõnn. Hier wird die Geschichte des Kihnu-Kulturraums bewahrt, der zum UNESCO-Weltkulturerbe der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes zählt.

 Kihnu im Frühling

Einige Wochen später als auf dem Festland kommt der Frühling auf der Insel Kihnu an, und mit ihm blau-weiße Blumenflächen am Waldrand. Wenn Sie in dieser Zeit die Insel besuchen, haben Sie die großartige Gelegenheit, das Erwachen der Natur nochmals zu erleben!

Das ganze Jahr über finden geführte Wanderungen statt. Der Wanderführer kennt Geschichten und Legenden aus Vergangenheit und Gegenwart und führt die Wanderer an Orte, die sie sonst nicht erreichen würden.

Der estnische Nationalfisch Strömling, auch Ostsee-Hering genannt, spielt wie ein Held, die Hauptrolle an einem bestimmten Tag im Mai, am Kihnu räimeretk, der Kihnuer Strömlingstour. Allerlei Strömlingsgerichte, zubereitet nach lokalen Rezepten, werden auf Lebensmittel- und Handarbeitsmessen sowie auf vielen Bauernhöfen und in Geschäften angeboten. Geräucherte Strömlinge und Strömlingsrollen passen besonders gut zu Kihnuer Brot und Weiβbrot sowie zum örtlichen Labetrunk. Unter allen Teilnehmern werden Preise ausgelost. Im Rahmen des Workshops lernt man Fisch filetieren und räuchern, sowie Fischrollen zubereiten. Bei geführten Fischausflügen erfahren Sie, wie und mit welchen Tricks die Meeresfrüchte gefangen werden. Am Abend geht es weiter mit einem groβartigen Tanzabend, so lange Lust und Laune reichen.

Kihnu im Sommer

Wenn der Flieder wieder blüht, also zu Sommeranfang, treffen Gastgeber schon Vorbereitungen für die Anfang Juni stattfindenden Home-Cafe-Tage. Dieses Ereignis heiβt Kihnu Keretäüs, “Voller Bauch nach Kihnu-Art“. Die Gäste können lokale Imbisse kosten und Unterhaltungsprogramme miterleben.

Am magischen Vorabend des Johannistags werden überall Johannisfeuer entzündet. Auf der Kihnu-Insel wird traditionsgemäß dazu ein altes Fischerboot genommen, das für die Seefahrt nicht mehr tauglich ist und seinen Dienst auf See bereits beendet hat. Auf dem Tanzplatz sich im Tanze drehende Frauen in der farbigen Nationaltracht vermitteln einen bezaubernden Eindruck; das Ganze reiβt mit und erfrischt die Seele.

Das bedeutendste Fest, das die lokale Lebensart auf der Insel vorstellt, heiβt Kihnu Mere Pidu – “Fest des Kihnuer Meers” im Juli. Die Aktivitäten stehen Menschen jeden Alters offen – es gibt nationale Handarbeits- und Lebensmittelmessen, Workshops, Performances, Wettbewerbe, Abendkonzerte und lebhafte Tanzpartys.

Kihnu tansu päe, derTag der Kihnuer Tänze” findet im August statt. In der Zeit, in der die Abende dämmrig und mild sind, werden den Interessierten traditionelle Erbkulturtänze vorgeführt und beigebracht. Dazu gehören thematische Seminartage, Konzerte und entsprechende Tanzabende.

Eine vom Festland angeflogene Idee hat einen fruchtbaren Boden auf der Insel gefunden, und so haben die Inselbewohner nun ihren eigenen Marathon, den Männäkäbä maraton, den Kiefernzapfen-Marathon. Dies ist nicht nur ein sportlicher Tag, sondern ein tolles Vorhaben mit Auszeichnungen und anschlieβendem Dorffest.

Kihnu im Herbst

Um die Wette mit Oktoberwinden musizieren am Violinfestival die besten Violinisten der Republik. Sie bringen neues Wissen und frische Gedanken mit, um der Musiktradition hier Folge zu leisten und die Anzahl der jungen Musiker zu erhöhen. Die Musik verbindet alle Leute - indem sie selbst Musik machen oder unter Zuhörern sitzen.

Mehrere wunderbare Instrumentalmusikfeste haben ihren Anfang am Bauernhof Metsamaa genommen. Im traditionellen Bauernhofkomplex wird die lokale traditionelle Lebensweise, einschließlich der Aufrechterhaltung der im Bauernkalender vorhandenen Traditionen, vorgestellt, bewertet und gefördert. 

Am Katharinentag, wenn die dunkelste Zeit des Jahres ihre Macht ergriffen hat, ist es üblich, die ältesten Bräuche zu befolgen. Die Nachbarn versammeln sich am bedeckten Tisch und es wird gut gegessen. Anschlieβend ziehen sie witzige Kleider an und gehen so kostümiert in ein Nachbardorf zu Besuch. Mit Liedern und Musik geht es richtig lustig weiter. Humoristisches Geträller, Lieder und Tänze machen allen Spaβ. Dabei sagt man reichlich gute Wünsche aus, damit im Haushalt der Gastgeberfamilie alles gut gedeihen würde. So ist auch die Dunkelheit nicht mehr so dunkel.

Kihnu im Winter

Wenn der starke Frost einige Zeit anhält und das Meer unter der Eisdecke verborgen ist, können Sie die Kihnu-Insel auf besonders sonderbarer Weise begegnen - entlang die Eisstraße. Es gibt etwa 11 km lange vereiste Route und diejenigen, die sich vor Eisstrecke nicht zurückschrecken, können diese Gelegenheit nutzen.

Egal, welches Verkehrsmittel Sie auf der markierten Eisstraße fahren – Ski, Stuhlschlitten oder Auto, begegnen Sie möglicherweise hier und da Angler beim Eisfischen. In Absprache mit Fischern-Sachkennern können sich die Interessenten ihnen anschlieβen und ein unvergeβliches Reiseerlebnis ist garantiert.

Am Heiligabend wird die Sauna geheizt und die Familie in Trachten gekleidet. Auf dem Friedhof werden Kerzen angezündet, in den Kirchen werden Gottesdienste gehalten. Den Abend verbringt man zu Hause unter der Familie am festlichen Tisch. Die Kinder schmücken die Kiefer, weil es auf Kihnu nur einzelne Fichten zu finden sind. Geschenke werden geteilt. Es wird Zeit, vom vergangenen Jahr Abschied zu nehmen und Pläne für das neue Jahr machen.


Kihnu ist klein und die Leute sind freundlich. Jeder gibt Ihnen gerne Auskunft, wo man essen kann und welche Wege zur Unterkunft führen.

Die Zeit hat auf Kihnu andere Dimensionen, die Besuchsreise auf diese Insel wird Ihr Weltbild sicher erweitern. Wir freuen uns auf Sie!